Spiritualität & Religion

Einige von uns lebten schon lange mit einer Religion, einem Glauben oder einer Überzeugung. Andere waren suchend. Wieder andere hatten sich gar nicht mit der eigenen Spiritualität auseinandergesetzt, dies nicht für wahrhaftig, sinnvoll oder notwendig befunden.

Nach dem Tod des eigenen Kindes erleben viele Betroffene eine grosse Orientierungs- und Verständnislosigkeit, auch hinsichtlich der eigenen Spiritualität. Wir fragen uns vielleicht, welcher Gott den Tod eines Babys zulässt? Welchen Sinn ergibt das? Was hat diese Erfahrung zu bedeuten? Auf unzählige Fragen suchen wir Antworten. Einige von uns werden dabei wütend, verunsichert und enttäuscht. Andere sind auf der Suche nach Kraft, Verständnis und Unterstützung.

Es sind viele Fragen, die aufkommen können. Diese Fragen, ob kritisch oder suchend, ob wohltuend oder zermürbend, sind alle wichtig und dürfen gestellt werden. Wir sollten diesen Fragen nicht ausweichen. Der spirituelle Fluss des Lebens kann uns darauf antworten und eine neue Sichtweise auf das Leben und den Tod geben. Gewisse Antworten sind tiefer versteckt und es braucht Zeit, bis sie sichtbar werden. Sich mit den Fragen und Antworten aus spiritueller Perspektive zu befassen, kann einen befreien oder entlasten.

Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr stark verändert, besonders was den Glauben und die Religion angeht. Sich da als junger Mensch zu trauen, sich gegenüber einer seelsorgerischen Fachperson zu öffnen, fällt vielen von uns schwer. Sie ist etwas sehr Intimes. Einen Glauben auszuleben, zu fühlen und Kraft daraus zu schöpfen, kann jedoch eine wichtige Ressource sein, um aus kreisenden Gedanken herauszukommen. Daher kann ein Gespräch mit einem/r SeelsorgerIn helfend sein, da die Fragen ausgesprochen werden. Ausprobieren, vielleicht passt es?

Wir wollen Sie ermutigen, sich mit Ihrer Spiritualität und Ihrem Glauben auseinander zu setzen und sich ihm zu widmen. Pflegen Sie Ihre eigene Spiritualität. Im Grossen oder Kleinen. In der Gemeinschaft oder alleine. Sei dies im Beten, im Meditieren, in der Achtsamkeit. Egal was Sie anspricht und unabhängig davon, was oder wie Sie es bis anhin gelebt haben. Auch wenn Sie Wut oder unbequeme Fragen mit sich tragen, Unruhe und Angespanntheit spüren, treten Sie in Kontakt mit Fachpersonen. Diese können Ihnen durch Gespräche und Hinweise weiter helfen.


Was uns helfen kann:

  • Kontaktieren Sie bei Fragen bezüglich der Kraft von Religion und Spiritualität eine Seelsorge oder eine/n entsprechende/n Gesprächspartner/in. Gerade Menschen, die nicht persönlich eingebunden sind, aber ein Fachwissen haben und professionell arbeiten, können Sie in Ihrer Not stützen, schwierige Fragen aufnehmen und diese mit Ihnen besprechen.

  • Suchen Sie nach Angeboten, welche die Achtsamkeit ins Auge fassen. Nehmen Sie sich bewusst Zeit, die eigene Ruhe zu finden, damit Sie auch in Stresssituationen mithilfe bestimmter Übungen den Fokus positiv auf sich halten können.

  • Versuchen Sie Neues aus. Bis jetzt noch nie Yoga gemacht? Noch nie meditiert? Probieren Sie es aus, vielleicht finden Sie Kraft darin. Einigen Menschen hilft es, in sich zu gehen, andere müssen sich auspowern. Andere brauchen beides.

  • Sie finden sich in einer Religion gut aufgehoben? Geben Sie sich dem hin und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus.


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