Liebe

Wir haben ein Kind. Darauf dürfen wir stolz sein. Auch, wenn unser Kind nicht für alle sichtbar ist. Wir dürfen die Liebe zu unserem Kind leben. Die Wochen, Monate, Stunden oder Tage, in denen das Kind in uns, bei uns gelebt hat, tragen wir im Herzen. Diese Zeit kann und wird uns niemand nehmen. Wenn wir die Liebe zum Kind leben, werden uns diese Erinnerungen, dieses Band der Liebe nicht genommen.

Wir haben unser Kind getragen und umsorgt. Als es in unserem Bauch war, haben wir gelernt, es zu beachten, es in unsere Pläne mit einzubeziehen.

Vermutlich haben wir mit ihm geredet, den Bauch beobachtet, versucht durch Berührungen zu kommunizieren. Auch wenn es uns manchmal verunsichert hat, ob dies nun gut kommt. Wir haben uns Überlegungen gemacht, wie es sein wird, wenn es das Licht der Welt erblickt. Dies ist die Liebe, die wir zu unserem Kind gelebt haben. Warum sollen wir also diese Liebe nicht weiter leben?

Die Liebe stirbt nicht mit. Sie wohnt im Herzen. Die Liebe ist ein sehr starkes Gefühl. Es kann so hilfreich sein, durch all die schwierigen Gefühlswellen durchzukommen, wenn wir es zwischendurch schaffen mit der «Brille der Liebe» den Moment zu betrachten. Zu begreifen, dass unser Kind seinen Ort haben darf und wir eine andere Art der Kommunikation finden müssen. Wir haben es in der Hand, unserem verstorbenen Kind einen sichtbaren und spürbaren Platz zu geben in unserem Leben. Die Liebe zu leben, hilft uns. Und lässt den Platz für unser Kind leben.


Was uns helfen kann:

  • Aktiv nach der Liebe suchen. Zurück zu ihr finden, indem Erinnerungen an die positiven/unbeschwerten «Begegnungen» hervorgerufen werden.

  • Dinge tun für sich und das verstorbene Kind, z. B. ein Fotoalbum machen, Briefe schreiben, Grabgestaltung usw.

  • Einen Platz in der Familie geben (z. B. Foto aufstellen, mit der Familie über das verstorbene Kind sprechen).

  • Gespräche führen oder aufschreiben, Fragen dem Kind widmen.

  • Über die Liebe sprechen, sie aufleben lassen durch Teilen mit anderen.

  • An bedeutsamen Tagen das verstorbene Kind einbeziehen (z. B. eine Kerze anzünden). An Jahrestagen gemeinsame Rituale durchführen (z. B. Ballone steigen lassen, Kuchen backen, Lieder singen, Wunderkerzen usw.).



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